Die schmalspurige Straßenbahn Antwerpens wird vom gleichen Unternehmen betrieben wie die in Gent und Ostende: dem flämischen Verkehrsbetrieb De Lijn. Auch die vierachsigen Fahrzeuge finden sich in Gent wieder. Wie dort führen zahlreiche Straßenbahnstrecken durch enge Altstadtgassen, ein idyllisches Bild.

Wie in vielen westdeutschen und belgischen Städten wurde auch in Antwerpen in den 60er Jahren beschlossen, Straßenbahnstrecken in den Tunnel zu verlegen. In Antwerpen nennt man das Ergebnis nicht Stadtbahn, sondern Premetro, in Gestalt eines Tunnels, der südlich des Hauptbahnhofs beginnt, zunächst die Altstadt und dann die Schelde unterfährt und auf dem Linken Ufer an die Oberfläche geführt wird. Das erste Stück Tunnel, in der Altstadt, wurde 1975 eröffnet, die Verlängerung zum Hauptbahnhof 1980. An die noch jüngere Scheldequerung schließt sich seit kurzem eine Stadtbahnstrecke in die Vorstadt Zwijndrecht an.

Die unterirdischen Stationen sind sehr sehenswert: beim Betreten hat man zunächst den Eindruck, in einem richtigen U-Bahnhof zu stehen, bis zu dem Moment, in dem laut bimmelnd ein kleines, vierachsiges Straßenbähnchen einfährt. An den langen Bahnsteigen könnten zirka fünf dieser Bähnchen gleichzeitig halten. Die unterirdischen Bahnhöfe haben Seitenbahnsteige, weil die Fahrzeuge nur auf der rechten Seite Türen haben.