Auch die Määnzer haben eine Straßenbahn. Offiziell sind es drei Meterspur-Linien, aber das ist doch ziemlich dick aufgetragen. Eigentlich sind es nur eineinhalb. Die Linien 50 und 51 sind jedenfalls fast identisch. Sie durchqueren ganz Mainz von Westen (Finthen) nach Süden (Hechtsheim) und trennen sich nur jeweils einen knappen Kilometer vor ihrem Finthener Endpunkt voneinander.

Spannend ist die Durchfahrung der Hauptstraße (Breite Straße) in Gonsenheim, wo sogar die alte Dorfkirche zwischen die Schienen genommen wird. Fast noch schöner ist ein Teilstück in der Altstadt, der Anstieg der Gaustraße nahe des Schillerplatzes. Von dort stammt auch das Foto links oben. Wenig später teilt sich die Strecke noch einmal auf: bergab geht es durch die nächste Parallelstraße, die Gasse Am Schottenhof.

Die dritte Linie, die 52, kommt von Süden (Bretzenheim) den Berg heruntergeklettert bis zum Hauptbahnhof, wo sie die anderen beiden trifft. Früher fuhr sie als Linie 8 weiter zum Bismarckplatz, am nördlichen Rand der Neustadt, wo auch das Straßenbahndepot liegt. Von dort ging es weiter zum Rhein und dann direkt an dessen Ufer noch zwei Kilometer durch den Hafen. Dieses Hafengebiet heißt Ingelheimer Aue. Von der Aue ist hier aber nichts mehr zu sehen und von der Straßenbahn mittlerweile auch nicht mehr. Schade eigentlich. Die 52 biegt heute am Hauptbahnhof rechts ab und fährt gemeinsam mit den beiden anderen durch das Stadtzentrum (Schillerplatz) bis nach Hechtsheim, wo sie sich von den anderen Linien trennt und nach einem Kilometer endet.